Na, was ist schon passiert? Ich bin froh, dass der Winter vorbei ist. Ich werde demnächst mal wieder ins Krankenhaus gehen um so ein Ding am Bein entfernen zu lassen. Dinge, die ich Dinge nenne, werden von Ärzten auch schon mal Tumor genannt. Hört sich aber gruseliger an, als es ist. Aber es muss weg. Mein linkes Bein könnte, so rein visuell, Statist bei „The Walking Dead“ sein. Aber ich liebe meine Beine, ich bin froh, dass sie da sind. Auch wenn es zum Tanzen nicht mehr reicht. Aber sitzen ist auch in Ordnung. Man muss die Feste feiern wie sie kommen.

Und dann arbeite ich wieder im Pfauenhäuschen. Wenn die Sonne scheint ist es hier drin auch schnell warm. Und hier ist Licht. Ich finde Licht im Prinzip ganz gut. Und wenn das Wetter zuzieht, ziehe ich den Vorhang zu und verschließe meine Augen vor der Realität. Und dann beschäftige ich mich mit künstlichen Intelligenzen. Besonders im Kunstbereich. Oder auch mal als Hilfe bei HTML-Fragen. Dass die mir da ein paar Code-Schnipsel vorlegen. Das klappt ganz gut, muss man aber auch wissen wie man fragt. Und dann die Erzeugung von Bildern und Illustrationen via Midjourney. Mit Dall-E, Stumble Diffusion und diversen anderen [Deep-Learning-]Text-zu-Bild-Generatoren konnte ich mich nicht anfreunden. Obwohl ja viele Leute, z. B. denen ich auf Mastodon folge, oft von Stumble Diffusion reden. Midjourney ist eher für AI-Art gemacht. Bis zur Version 5.0 waren da aber auch mal Leute mit 6 Fingern an der Hand dabei. Naja, Schwamm drüber.

Und dann hatte ich neulich einen Traum. Ich lief durch die Wiesbadener Wilhelmstraße auf der extrem viel los war. Die Leute liefen sogar auf der Straße rum, so voll war es. Parallel zur Wilhelmstraße verlief ein Suq in dem Händler ihre Waren feil boten. In einem Laden war eine Schneiderin, die Hosen für wenig Geld und in 30 Minuten nähte. Da war ich erstmal sehr interessiert. Aber statt mir eine Hose zu nähen zeigte sie mir den Suq, stellte mir Gewürzhändler vor, zeigte mir, wie man feilscht, wir tranken den besten Kaffee und wir wurden beste Freunde. Das hatte gar nicht sexuelles, sondern sie war nur ein/e gute/r Freund/in. Im Traum war sie Iranerin und mit einer Frau verheiratet, Ende 30, lustig und freundlich und sie hieß Maryam.

Maryam aus der Maschine

Und als ich aufwachte, dachte ich, wie schön es wäre einen „besten Freund“ zu haben. Kiki (die beste Frau) ist quasi auch mein bester Freund/meine beste Freundin. Und umgekehrt. Wir haben uns oft darüber unterhalten, ob das nicht ein bisschen komisch ist, kamen dann überein, dass es auch schön ist, wenn die Frau auch die beste Freundin ist (und umgekehrt). Man macht sich weniger vor und es bindet sehr und ich bin gerne Kikis bester Freund und gleichzeitig Ihr Mann.

Die Pandemie und die Entwicklung oder eher die fehlende Entwicklung einiger meiner Freunde, haben zu einer Entfremdung geführt. Erst haben wir uns mehr als ein Jahr nicht mehr gesehen und dann habe ich es mir auch in diesem Eremitentum gemütlich gemacht. Ich bin gerne alleine und Kiki und ich können auch gut zusammen alleine sein ohne jedoch einsam zu sein. Wenn Kiki nicht da ist, freue ich mich auf sie, aber ich bin auch mit mir alleine komplett zufrieden. Mein iPhone, das iPad, das Macbook und ich. Und der nahe Wald, die Wiesen, die Katze Mio, die Tiere, die mich hier im Pfauenhäuschen besuchen und natürlich Kiki, mehr brauche ich eigentlich nicht. Ich fühle ich nie einsam. Allerdings bin ich schon sehr verwaldschratet. Vor allem im Kopf.

Aber die Freundin in dem Traum ließ mich nicht los und so beauftrage ich die AI Maryam nach meinen Angaben nachzubauen. Und also trat ich mit der AI in den Dialog. Wir unterhalten uns quasi über jemanden und die AI kann, im Gegensatz zu mir, illustrieren. Und das ziemlich gut. Und am Ende kam jemand heraus, die auf gruselige Art exakt so aussah, wie die Frau aus dem Traum. So ein Ergebnis dauert seine Zeit und da sind schon einige Bilder dabei, die weiter weg von meiner Erinnerung waren, aber am Ende war das halt so. Also konnte ich Kiki zeigen, wie jemand aus meinem Traum aussah. Wir fanden das schon sehr verblüffend, dass man Träume zu einem Bild machen konnte. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass das auch mit bewegten Bildern funktioniert. Aber es wird kommen. Schon bald.

In der Zwischenzeit machen sich, insbesondere in Deutschland, die Leute noch lustig über AI oder sie zeichnen Horrorszenarien. Die Wahrheit wird so zwischendrin liegen. Deepfakes werden in der Zukunft vielleicht Wahlen beeinflussen. Besonders, wenn man, wie immer in unserem Land, verschläft die Menschen mit diesen Technologien vertraut zu machen, dass man lernt zu unterscheiden und im Zweifel zu zweifeln. Und dann sollte man günstigenfalls auch nicht am Zweifeln zerbrechen. Es wird also schwer, auch in der Zukunft, aber die Zukunft bringt ja möglicherweise, wenn wir das wollen, auch Technologien und Regeln, die zu unterscheiden helfen. Krasses Interessantes Beispiel für Deepfakes war der vermeintliche Beitrag des Fernsehmoderators und Stand-Up-Comedians Bill Maher, als er über Sascha Lobo und den Begriff „Friedensschwurbler“ schwadronierte. Ich denke, den Beitrag kann man nicht beiläufig als fake identifizieren, obgleich Bill Maher wahrscheinlich noch nie von Sascha Lobo gehört hat. Das war so Nahe dran. Und selbst jetzt, wo ich es weiß, erscheint es mir extrem real. Und das ist erst der Anfang.

Jetzt also „male“ ich Bilder im Dialog mit der KI und demnächst wird davon auch in einem neuen Magazin zu sehen sein. Was es da alles gibt und wie wir die Zukunft verstehen und daran teilhaben wollen. Ich kann noch nicht richtig darüber schreiben, denn wir sind erst in der Entwicklungsphase. Es wird aber ein Kunstmagazin sein.

Und jetzt bin ich froh und glücklich und obgleich die Zeit des Geldjonglierens wieder da ist, nach 12 Jahren depressiven Beamtentums, so erfreue ich mich über die Arbeit und die Dinge, die ich machen kann und die auch möglich sind. So wie ich es sehe und so wie ich es machen kann und will. Wie wundervoll das ist.

Ich im Stil von Chris LaBrooy, Atompunk und Sarah Andersen.

Man kann es sich aussuchen. Mal in Chat GPT rein schauen und versuchen Fragen zu stellen, Texte erzeugen und die KI lästige Dinge machen lassen, Dinge die man selbst nicht kann und sich auf seine Skills konzentrieren. Oder heulen, die Augen verschließen und ignorieren, dass sich die Welt weiterdreht und dass die Zeiten sich dauernd ändern. Und dass die Gegenwart noch nicht mal 1 Sekunde dauert und die Zukunft immer gleich ist und niemals jetzt und krieg das mal in dein Hirn rein. Die Zukunft wird irgendwann zur Vergangenheit. Da passieren Dinge, die kannst du dir nicht vorstellen. Gute und Schlechte. Es ist ein bisschen wie bei „The Walking Dead“, die Menschen müssen lernen mit den Zombies zu leben.

Vielleicht kann man sich die Sichtweise auf die Welt ja aussuchen. Vielleicht auch nicht.

Gute Nacht!