ich gratuliere mir selbst nachträglich zu 730 tagen, nämlich genau 2 jahren, home office, die es am 17. märz waren. also heute vor 753 tagen bin ich ins home office gezogen und warum ich darauf herumreite liegt zum einen daran, dass dies mir dargelegt hat, wie sehr gar nicht ich ein büro, seine technik und auch seinen restlichen inhalt, also seine kohlenstoffverbindungen, seine fette und eiweiße … sie wissen schon (flüstert) menschen … brauche.
naja. und zum anderen war das ja quasi der beginn der pandemischen brimborien und sozusagen eine zeitenwende. zeitenwenden sind ja eigentlich gut, in diesem falle aber ja eher nicht so. außer: natürlich das wundervolle home office. die periodischen leser:innen dieses bloges, das übrigens in diesem jahr 20 jahre alt wird, werden sich inzwischen gähnend abgewendet haben, aber den (wahrscheinlich sehr, sehr wenigen) neuen konsument:innen von huck.one aka huck.blog aka blogroyal.de aka klassenbuch auf royalkomm.de (dessen vorsitzender ich vor jahr und tag mal war) sollen ja wissen woran sie sind.
und so also fahre ich noch wochentäglich mit dem elektrodings (abb.) in das sozusagene pfauenhäuschen und schaue dort abwechselnd aus dem sehr großzügig geschnittenen fenster oder in einen meiner displays, die ich jeden morgen mit dem elektrodings dorthin fahre. das ist für einen wie mich, der ohnedies täglich ein silvesterfeuerwerk in seinem gehirn ertragen muss, eine feine sache. ruhe ist was ganz wichtiges.
und nun wohnen wir, die liebe frau, die gräfin, frau k., der hausmeister und allerlei hunde und katzen, sowie die wald- und wiesenbewohner:innen (füchse, wildschweine, rehe, waschbären, äskulapnattern, feldhasen, fasane, enten, ziegen, schafe, maikäfer, wespen, bienen, hummeln, schmetterlinge, motten, marienkäfer, kuckucke, sperlinge, amseln, zaunkönige, (mehr oder weniger hohe) spatzen, etc.), dort oben in wolkenkuckucksheim und wir können feine welt spielen. ich würde lügen, täte ich sagen, dass wir hier oben den „krieg in europa“ leben würden. natürlich nicht. hier ist es friedlich und nur der mangel an sonnenblumenöl und mehl zeigt uns wohin die reise gehen könnte. da wir heute wegen des elektrodings in karlsruhe waren, sind wir zur übernachtung mit und in der gundel (wohnmobil) ins benachbarte elsaß gefahren und haben uns dort, neben französischen schleckereien, 2 flaschen sonnenblumenöl und 2 kilo mehl gekauft. das öl war sogar im sonderangebot erhältlich. auch gab es rotwein in hülle und fülle (was wir sicher knorke fänden, würden wir uns für rotwein interessieren).
so sitzen wir hier also nun im elsaß mit unseren 2 liter sonnenblumenöl und dem vielen mehl und wissen vor glück weder ein noch aus. weil ich ja nicht weiß, was die zukunft uns bringt und immer nur der augenblick zählen muss und sogar die vergangenheit basta, finnito und für beendet erklärt wurde (jedenfalls bemühe ich mich darum) (naja) (ausbaufähig), deshalb müsste ich also nun ein happy schweinchen im lauf des lebens sein. jetzt in dieser sekunde, hier unweit der chapelle de climbach, wo wir einen schönen parkplatz am rande des waldes und mit blick auf die natur gefunden haben, da wohnt das glück auch in mir und sogar in der oft hadernden (aber lieben) frau. man muss, man sollte nämich eben nicht so tun, als feierte das ungemach der welt in einem drinnen fröhlich urständ. denn das wäre schon allein deshalb falsch und angemessen, da es das leid der leidenden auf dem globus trivialsiert. man muss wissen wo man steht und wo nicht. und ich sage das mahnend, als manisch depressiver saftsack, der nicht selten ganze kriege in sich drin austragen muss, weil das depressionssystem das so will. ich weiß also um persönliche innerste schlachten und rufe dennoch zu gemach und funglücklichkeit auf. nehmen wir teile unserer ggfl. vermögen und spenden sie dahin wo es nötig ist, nehmen wir leute zuhause auf, rücken wir zusammen, wo es möglich ist, setzen wir uns raus an die sonne (wenn die gelbe sau verdammtnochmal scheint), essen wir (faire) schokolade ohne reue, stemmen gewichte, laufen um den block, hören uns die neue red hot chili peppers an.
unlimited love. das sollten wir uns merken. ja, ich muss hier immer und völlig unsachgemäß zu liebe und zuversicht aufrufen. man muss das tun. solange es geht. immerhin haben uns filme wie „mad max“ gezeigt, dass es auch in einer dystopischen welt irgendwie weiter geht. vielleicht auch nur eher so suboptimal, aber es geht weiter. und, hey, das ist doch was. und dann lebt sogar tina turner noch und das ist doch sicher auch für igendwas gut.
[dieser artikel enthält 36x das wort „und“. und, hey, das ist doch was.]
und gute nacht,