ich bin immer noch am überlegen, ob ich das mit der kleinschreibung weiter machen soll oder doch eher nicht und verdammt nochmal warum kommt denn kein Wort, dass ich gro… puuh. Ach was soll’s. Da erspart man sich diese leidigen roten Pünktchen unter den falsch geschriebenen Wörtern und das macht den Autisten in mir krank. Ich habe ja leider alle meine 187 Devices auf Kleinschrift eingestellt. Kleinschrift kann man nicht lesen, sagen immer die Gleichen. Man kann Kleinschrift nicht etwa schwer lesen, sondern gleich gar nicht. Die immer Gleichen stehen mir „bis hier.“ Die immer Gleichen, ich möchte nicht sagen, sie sollen verrecken, aber vielleicht mal auf einer Banane ausrutschen.

Ich hatte neulich mein Steißbein angebummst. Das hat dann 6 Monate wehgetan. Der Arzt sagt: „Langwierig! Machen sie sich keine Hoffnung!“ Ich mache mir aber jeden verdammten (und auch jeden unverdammten) Tag Hoffnung. Nicht so verzweifelt und traurig. Aber man muss ja schon auch sagen … die 187. Welle steht vor der Tür, dazu Affenpocken (das muss man sich mal vorstellen, dass man sich dafür keinen schöneren Namen ausgedacht hat) und der Krieg. Und die Inflation. Und der Deflationsschock … ach nee, der ist ja nun vom Inflationsschock abgelöst worden. Das 9-Euro-Ticket. Die 11. Deutsche Meisterschaft des FC Bayern München. Bernd. Höcke meine ich. Trump. Pizza Hawaii. Nagelpilze. Abgelaufenes Soja-Joghurt. Guttenberg bei RTL. „Lasse mal!“, würde mein Vater sagen und ganz, ganz ausnahmsweise muss ich ihm Recht geben. Also da muss man sich auf jeden Fall Hoffnung einbläuen. So lange, bis man sie hat. Die Hoffnung. Meine Meinung.

Man kann es aber so sehen: die Eintracht (Frankfurt, nicht Braunschweig) ist Europapokalsieger.

Oh, und jetzt empfand ich es als ein bisschen sehr läppisch und aufgetragen die ganzen guten Dinge aufzuzählen. Da habe ich sie wieder gelöscht. Erst dachte ich, das sähe ganz gut aus, denn das zeigt ja auch, dass man nicht immer nur meckert, aber dann sah es bescheuert aus. So, als würde man sein Auto, sein Haus, sein Boot als Polaroidfoto seinem Gegenüber auf den Bistrotisch klatschen. Menschen müssen sich nämlich gegenseitig des Erfolgreichtums versichern. Hahahahaha. Köstlich. Das ist doch alles so verrückt. In welchen inneren, finsteren Höllen die Menschen so leben. Ich habe noch nicht mal zu Zeiten meiner deepsten Depression gedacht: „Ach, wenn ich doch wie jemand anderes wäre!“. Schnell ist man dann nämlich jemand komplett Unangenehmes. Man kann sich so eine alternative Persönlichkeit schließlich nicht aussuchen, sondern man bekommt sie zugelost. Und da sind dann nur die Persönlichkeiten im Lostopf, die man bei der Erstvergabe nicht losgeworden ist. Schnell sitzt man in der Tinte. Naja. Nichts für mich.

Ich muss das alles meinem nun inzwischen schon 7.246 Tage (puuh, das sind ja weit über 10 Millionen Minuten) altem Webdiary erzählen. Die Frau quäkt oben mit anderen Frauen, die ihrerseits in ein Mikrofon quäken. Es hört sich an, wie an einem Ententeich. die Frauen scheinen empört zu sein. Vielleicht sind sie aber nur extrem ausgelassen, was sich teilweise ähnlich anhört. Also, da kann sie meinen Ausführungen zu den Ereignissen des Tages nicht folgen (während sie dabei in ihr Endgerät blickt).
Heute war es wieder eine Herausforderung, die Menschheit nicht über einen Kamm zu scheren und vernichten zu wollen wie weiland „Robbie the Robot“ in dem Film „Alarm im Weltall“. Ich schreibe absichtlich nicht „Forbidden Planet“, weil: Das möschte ich nicht. Jedenfalls blökte in meiner Erinnerung namentlich bereits genannter „Robbie the Robot“ dort mehrfach mit blecherner Stimme: „Die Menschheit muss vernichtet werden!“. Da könnte man ihm in schwachen Momenten Recht geben und „Jawollja!“ skandieren. Es verhält sich nämlich folgendermaßen: Da ärgert man sich über jemanden, manchmal auch über sich, projiziert das dann auf den anderen, weil der eh ein Eimer Sackscheiße ist und will dann aus lauter blinder Wut bei der Gelegenheit die Menschheit vernichten. Like, wer’s kennt. Und hinterher steht man da mit der ganzen vernichteten Menschheit. So wie ich das Konzept „ganze vernichtete Menschheit“ verstanden habe, gibt es dann auch keine Müllabfuhr oder Bestattungsunternehmen mehr. Wenn’s ganz schlecht läuft, gehört die geliebte Ehefrau auch der Menschheit an. Das mag dem schlecht gelaunten Roboter vielleicht als ein schlüssiges Methodik vorkommen, ich aber glaube, ja, ich weiß jetzt, dass das der Untergang wäre. Und zwar nicht der von Hitler im Führerbunker, sondern eben von Allem. Auch der leidigen Menschheit.

Alles wird wieder gut!